Im Jahre 2006 gründeten drei Organisationen professioneller Homöopathie-Anwender, DZVhÄ, BKHD und VKHD das Anwenderbündnis AEHA. Gemeinsames Ziel war und ist, Qualität und Verfügbarkeit homöopathischer Arzneimittel zu erhalten. Mit Verfügbarkeit meinen wir hier nicht die Erstattungsfähigkeit, sondern die Angebotsbreite der für Patienten lieferbaren homöopathischen Arzneimittel. Lieferbar in Apotheken und ohne Rückgriff auf zweifelhafte Quellen.

Seit der Jahrtausendwende beobachteten wir einen besorgniserregenden Schwund einer einstmals sehr weit gefassten Palette von Produkten, die in der Homöopathie als individualisierte Therapie nicht ersetzbar sind. Ursache sind komplexe Entwicklungen der europäischen und nationalen Gesetzgebung, bei denen die Besonderheiten der Homöopathie und ihr außerordentlich niedriges Risikopotenzial meist nicht ausreichend berücksichtigt werden. Den Beibehalt der Apothekenpflicht unterstützen wir als rechtliche Voraussetzung einer adäquaten Qualitätssicherung.

Das AEHA Anwenderbündnis überlässt diese Thematik nicht dem Alleingang von Herstellern und Behörden. Als homöopathisch arbeitende Heilpraktiker/innen und Ärzte/Ärztinnen sind wir besonders nahe an den Patientinnen und Patienten. Dabei rücken eigene Gesichtspunkte für Arzneimittel-Qualität und Verfügbarkeit in den Vordergrund, die wir mit den Herstellern ebenso kritisch wie mit Gesetzgeber und Behörden diskutieren. Auch mit den europäischen Dachverbänden ECH und ECCH sind wir in engem Austausch.

Der AEHA-Gründung vorangegangen waren bereits ähnliche Aktivitäten sowie überverbandliche Treffen erfahrener Praktiker und Experten. Diese werden weitergeführt. Mit fachlich fundierten Stellungnahmen zu einzelnen Themen zeigen wir uns den Behörden als Kompetenzpartner. Einige der unter „Blog“, „Positionen“ und „Stellungnahmen“ hinterlegten Dokumente mögen für Laien etwas technisch klingen. Fachkompetente Stellungnahmen sind aber essenziell für den Dialog, als meistens bestem Weg zu sachgemäßeren Lösungen.

Qualität und volle Verfügbarkeit homöopathischer Arzneimittel sind keine Selbstverständlichkeiten. Wir wollen, dass die Homöopathie auch künftigen Generationen mit allen Voraussetzungen einer qualifizierten Anwendung zur Verfügung steht.

Auswahl bisheriger Aktivitäten

  • 2022 — Stellungnahme an das BMG zur vorgeschlagenen „SoHO Verordnung“ mit EU-Standards für Substanzen menschlichen Ursprungs.
  • 2019 — Stellungnahme zur Eigenblut-Therapie
  • 2017 — Stellungnahme Sichere Homöopathische Arzneimittel in Europa
  • 2017 — Stellungnahme zu vorgeblich irreführenden lateinischen Bezeichnungen von Ausgangsstoffen
  • 2017 — Fakten zu „Homeopathic Teething Tablets“, Analyse von Verdachtsmeldungen unerwünschte Arzneiwirkungen belladonna-haltiger Präparate in den USA
  • 2016 — Eingabe zu Gesetzesvorschriften zu Gewebe und Blut, EU Richtlinien 2015/565 und 2015/566
  • 2012 — Stellungnahme zu einem Gesetz-Entwurf zur Änderung arzneimittelrechtlicher Vorschriften
  • 2011 — Schlank und glücklich mit Homöopathie? Kritische Stellungnahme zur Lifestyle-Vermarktung homöopathischer Arzneimittel
  • 2011 — Beitrag: Zwei Millionen Unterschriften für Naturheilmittel, Fakten und Fakes zur EU-Heilpflanzendirektive
  • 2010-2013 – Umfrage an Hersteller in D, A und CH zu Qualität und Details der Herstellung (Veröffentlichung der Ergebnisse aus rechtlichen Gründen nur für Fachkreise)
  • 2010 — Beitrag: Heilpflanzen in Europa, eine EU-Richtlinie, berechtigte Sorgen und eine irreführende Petition
  • 2009 — Homöopathische Selbstbehandlung: Empfehlung an Vortragende, Kursleiter und Publizierende zu verantwortlicher Darstellung
  • 2009 — Stellungnahme zur 15. AMG-Novellierung
  • 2009 — Online-Auftritt www.aeha-buendnis.de, gemeinsames Logo auch auf Briefpapier
  • 2008 / 2010 – Mitwirkung am gemeinsamen europäischen Positionspapier von ECH und ECCH zur „Verfügbarkeit, Qualität und Sicherheit homöopathischer Arzneimittel in Europa“. Ein Statement und Ziele-Konsens.
  • 2008 / 2009 – Mehrere Erinnerungsschreiben zur Eingabe des AEHA-Bündnis zu Herstellungsvorschriften an die HAB-Kommission des BfArM. Nach ausbleibender Antwort persönliches Gespräch mit Caspers-Merck (parlament. Staatssekretärin des BMG). 2010 abschlägige Antwort der Hersteller-dominierten HAB-Kommission
  • 2008 — Stellungnahme an BfArM und Teilnahme an Fachgespräch „Anwendung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel bei Kindern“
  • 2007 — Eingabe mit Vorschlägen zur Überarbeitung der verbindlichen HAB-Vorschriften zu Verreibungen, zur Korsakov-Methode und zu möglichen Globuli-Größen, an die HAB-Kommission
  • 2006 — Erster gemeinsamer Auftritt als AEHA Bündnis.
  • 2006 — Gemeinsames arzneimittelrechtliches Positionspapier von BKHD, DZVhÄ und VKHD und damit auch Ziele-Konsens
  • 2005 — BKHD, DZVhÄ und VKHD beschließen nach bereits eingebrachten gemeinsamen arzneimittelrechtlichen Stellungnahmen, ein gemeinsames Forum zu bilden.
  • seit 2001 — Regelmäßiger fachlicher Austausch und inhaltliche Abstimmung der AEHA tragenden Organisationen

Carl Classen, Okt. 2022